Alle Jahre wieder!
Der weihnachtliche Schlossmarkt hat bei uns am Internat schon Tradition. Seitdem ich ihn 2010 das erste Mal besuchte, habe ich keinen einzigen verpasst. Und auch dieses Jahr habe ich ihn mir nicht entgehen lassen. Er findet jedes Jahr am ersten Dezemberwochenende statt, welches auch gleichzeitig immer ein Gemeinschaftswochenende für das Internat ist. Dieses Jahr war es jedoch ein kleinwenig anders. Ich ging das erste Mal als Ex-Internatlerin über den von den Schulen organisierten Markt. Schon auf der Reise nach Bad Laasphe kamen mir viele lustige Erinnerungen an den Weihnachtsmarkt in den Kopf und mit jeder Minute freute ich mich mehr, endlich nochmal alle meine alten Freunde zu sehen. Ich freute mich nicht nur auf die Schüler, die Schloss Wittgenstein noch besuchen, sondern auch auf die ehemaligen Schüler des Internats, welche jedes Jahr aufs neue die lange Reise nach Bad Laasphe auf sich nehmen um die Tradition mitzuerleben. Der Weihnachtsmarkt hat eben Kultstatus.
Kaum auf dem Schlossmarkt angekommen wurde ich schon von wildem Geschrei überfallen. Meine alte Zimmernachbarin Amelie hatte mich direkt entdeckt. Ich schlenderte zunächst in Richtung Aula, um mir die Musik meiner alten Bandkollegen anzuhören. Auf dem Weg dorthin traf ich viele Bekannte und bis ich in der Aula war, hatte sich schon ein kleiner Pulk von Internatlern um mich gebildet. Es war ein tolles Gefühl wieder „zu Hause“ zu sein. Ich unterhielt mich mit meinen alten Lehrern, früheren Mitschülern und anderen Bekannten, die ich in meiner Internatszeit kennen lernen durfte. Ich wusste, dass ich nicht vergessen wurde und fühlte mich immer noch wie ein Teil der Schlossgemeinschaft. Es war einfach ein unbeschreiblich toller Abend.
Nachdem ich mich bei Frau Gudrun Kämmerling bedankt hatte, dass ich nochmal eine Nacht im Internat verbringen durfte, holte ich mir noch ein Würstchen vom Würstchenstand der Realschule, einen Glühwein vom Stand des Gymnasiums und verköstigte beides auf dem Weg zum Internat. Dort warteten auch schon Frau Schubert und Herr Damm auf mich und wir redeten wie in alten Zeiten. Ich schlief in Amelie’s Zimmer und wurde von dem wunderschönen Sonnenaufgang über der Wittgensteiner Landschaft geweckt. In dem Moment, als ich am frühen Morgen vom Schlossberg blicken konnte, wusste ich erst wirklich zu schätzen, was ich 5 Jahre lang jeden Morgen hatte. Ich muss sagen, meine Internatszeit war etwas ganz besonderes. Auch wenn ich nicht immer so begeistert davon war, das Internat zu besuchen, muss ich sagen, es war mit die schönste Zeit meines Lebens. Ich habe eine tolle und auch ein bisschen verrückte Internatsfamilie in Bad Laasphe gefunden und das macht mich so unendlich Glücklich. Deshalb war ich auch ziemlich traurig, als ich nachdem ich noch mit allen gebruncht hatte, wieder nach Siegen in meine WG fahren musste. Ich vermisse das Internat wirklich sehr, aber ich hoffe, ich werde bald noch einmal die Möglichkeit haben, Schloss Wittgenstein zu besuchen. Spätestens auf dem nächsten Weihnachtsmarkt werde ich auf jeden Fall wieder zu Besuch kommen, denn das ist ja schließlich Tradition.
Liebe Grüße
Hannah Billich