Gudrun Kämmerling betonte in ihrer Begrüßung, dass sich die Schloss-Schulen als Privatschulen stets darum gekümmert hätten, ihren Schülerinnen und Schülern etwas Besonderes zu bieten: Bereits seit den 70er Jahren gab es schon das Schulprojekt EDV, das sich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelte. Standard der letzten Jahre waren in fast allen Klassenräumen Whiteboards mit Beamern.
Zusätzlich kamen in den letzten Jahren Laptop- und iPad-Wagen hinzu. Während des Homeschoolings in der Pandemie war so auch der digitale Unterricht ohne Probleme möglich.
Und nun kommt die neueste Innovation:
Seit zwei Wochen sind im Schulgebäude von Realschule und Gymnasium 35 interaktive Boards der neuesten Generation in Betrieb, d.h. jeder Klassenraum ist mit einem Smartboard ausgestattet. Die Schultafel von einst und Kreide haben ausgedient. Jedes Board ist hochmodern, höhenverstellbar und mit einem 86 Zoll-UltraHD-Bildschirm ausgestattet.
Dies alles macht die Schloss-Schulen zu den am besten digital ausgestatteten Schulen im Kreis Siegen-Wittgenstein!
Viel Geld ist geflossen, mit 329.356 Euro ist der Schulträger in Vorleistung gegangen, 286.396 Euro sollen durch Mittel aus dem Digitalpakt Schule des Bundes abgedeckt werden, die restlichen 42.960 Euro hat der Schulträger durch Eigenleistung finanziert.
Der Weg dahin war allerdings nicht leicht und viele Hindernisse mussten überwunden werden, wie Gordon Kämmerling, Geschäftsführer der Schulen Schloss Wittgenstein gGmbH, berichtete.
Bereits Anfang 2019 fing die Planung an. Um die aus dem Digitalpakt des Landes NRW bewilligten Mittel abrufen und beantragen zu können, mussten die über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen genauestens überprüft werden.
Die Schulräume mussten eingerichtet und mit Blick auf die Boards neu ausgerichtet werden.
3,7 km Netzwerkkabel wurden verlegt, das WLAN musste ausgebaut werden, um in allen Schulgebäuden zur Verfügung zu stehen. Stromanschlüsse wurden verlegt, Datenswitches der neuesten Generation sowie 70 Excess-Points wurden eingebaut. Auch die Ausschreibung, die Beschaffung geeigneter Handwerker während der Pandemie und die Lieferzeiten nahm viel Zeit in Anspruch und kostete Nerven.
Aber die Mühen und langwierigen Planungen haben sich gelohnt. „Wir haben im Laufe der letzten Jahrzehnte schon einiges auf den Weg gebracht und waren auch in den Pandemiezeiten in der Lage, unsere Schülerinnen und Schüler angemessen digital zu unterrichten, aber das hier ist die Krönung,“ so Gordon Kämmerling.
Die Begeisterung vermittelte auch Realschullehrer Christian Sattler, der während des Pressetermins in die Funktionen der Boards einführte und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten mit viel Elan und Leidenschaft erklärte.
Nach Drücken des Startknopfes ist das Gerät in einer Minute einsatzbereit und seine schier unbegrenzten Möglichkeiten werden schnell deutlich: Per Touch-Screen können die gewünschten Funktionen blitzschnell aufgerufen werden. Neben einer reinen Tafelfunktion – je nach unterrichtlichem Bedarf kann man die Tafel mit Linien, Rechenkästchen, hellem oder grünen Hintergrund füllen – verfügt das Smartboard über einen Mini-PC mit Funktastatur, Air-Server, Soundbar und diverse Apps, die je nach Wunsch schnell installiert und genutzt werden können. Das Einfügen von Videos, Fotos oder Informationen aus dem Internet ist ebenfalls ohne Weiteres blitzschnell möglich. Geschrieben werden kann mit einem digitalen Stift, aber zur Not auch mit den bloßen Fingern. Per Air-Server ist das Spiegeln von Inhalten auf die Boards möglich. Jeder Lehrer verfügt über ein Dienst-iPad und kann so seine Inhalte auf das Board übertragen, Aufgaben der Schüler:innen können problemlos verglichen werden.
Im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht kann man interaktiv an Texten arbeiten, im Mathematikunterricht erscheinen wie von Zauberhand virtuelle Hilfsmittel wie Zirkel, Lineale oder Geodreieck.
Das digitale Unterrichten will natürlich auch erlernt werden. Deshalb gab es für beide Kollegien von RSW und GSW eine ausgiebige Schulung bezüglich des Umgangs mit den Smartboards. Dabei zeigte sich, dass sowohl die jüngeren als auch die älteren Kollegen mit Feuereifer dabei waren und keinerlei Berührungsängste aufwiesen. Vieles erklärte sich intuitiv einfach durch Ausprobieren, das Lesen eines komplexen Handbuches ist nicht notwendig.
Zusätzlich verfügt jede Schule über jeweils zwei Experten – Christian Sattler ist einer der Experten des RSW –, die sich um die Administration kümmern und Ansprechpartner für ihre Kolleg:innen sind, falls es doch einmal Fragen geben sollte. Mittlerweile sind die Boards seit zwei Wochen im Einsatz und die Begeisterung bei den Kolleg:innen ist groß, denn das neue digitale Lernen macht einfach Spaß und eröffnet neue Dimensionen
„Unsere Oberstufen-Schüler bekommen den Internet-Zugang und können so jederzeit arbeiten,“ so Christian Tang, Schulleiter des Gymnasiums Schloss Wittgenstein. Zusätzlich verfügt jeder Schüler und jede Schülerin über eine Vollversion der Office Lizenz 365 mit allen gängigen Apps.
An den Schloss-Schulen hat eine neue digitale Lernzeit begonnen.