Nach unserer Ankunft am Freitagabend zog nach langer Busfahrt und einem soliden Abendessen erst einmal Ernüchterung ein, schienen die Unterkünfte doch auf den ersten Blick mehr als schlicht. Dieser Zustand hielt jedoch nur kurz an, denn die Freude auf die verschiedenen Attraktionen des Parks überstieg bald die Zweifel. Am nächsten Morgen ging es dann ausgeschlafen und vom reichhaltigen Frühstück gesättigt um halb 10 auf zu Krake, Colossos, Scream und Co.
Unsere Gruppe aus altgedienten Vergnügungsparkveteranen und staunenden Neulingen teilte sich, sobald wir den Park betraten schnell auf die verschiedenen Fahrgeschäfte auf. Den Angsthasen unter uns blieb jedoch fast die Spucke weg: „Colossos“ beispielsweise ist die schnellste Holzachterbahn der Welt und schickt ihre Passagiere im „Land der Vergessenen“ (so der Name des Themenbereichs) mit 120 Sachen und über 60m Höhenunterschied bergauf und -ab.!
In der „Bucht der Totenkopfpiraten“ hält ein fürchteinflößender, gigantischer Riesenkalmar ein Piratenschiff in seinen Tentakeln. Die dazugehörige Bahn ist ein sog. Dive Coaster (der erste und bislang einzige in Deutschland!), bei welchem die Besucher erst einmal auf über 40m Höhe gezogen werden, um dann in der Neigung über einem 87° steilen Abhang (vornübergebeugt versteht sich!!) zum stehen zu kommen. Nach endlosen drei Sekunden wird der Zug dann freigegeben, um mit über 100km/h in den fürchterlichen, bezahnten Schlund der „Krake“ (so die offizielle Bezeichnung) hinabzugleiten und bei der Ausfahrt zwei gigantische Wasserfontänen aufzupeitschen.
Ein weiteres Highlight ist der „Scream“-Tower, ein über 100m hoher Freifallturm im Themenbereich „Transsylvanien“. Dieser Turm ist der höchste und spektakulärste seiner Art und es gibt auf der Welt nichts Vergleichbares. Es war erstaunlich, mit welcher Routine mancher Veteran in unseren Reihen immer wieder das lange Schlange stehen in Kauf nahm, um sich für ein paar atemberaubende Sekunden mit Adrenalin fluten zu lassen.
Neben den erwähnten Besonderheiten gibt es im Heidepark weitere 38 Fahrgeschäfte, darunter allein noch weitere acht Achterbahnen. Und es soll Internatsschüler geben, die während der beiden Tage jedes einzelne ausprobiert haben…! Die nicht so ganz Wagemutigen unter uns nutzten eher die Wildwasserbahnen, die Bummelzüge oder das All-You-Can-Eat Pasta- und Pizzabuffet.
Am Sonntag ging es dann nachmittags zurück. Als wir gegen halb 7 wieder im Internat waren, konnten wir bei einer herzhaften Gulaschsuppe das Wochenende ausklingen und Revue passieren lassen: Ein aufregendes Gemeinschaftswochenende bei schönstem herbstlichen Sonnenwetter mit begeisterten Schülern und Erziehern!