Der erste Tag der Exkursion stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den Gräueltaten, die im Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar von den Nationalsozialisten begangen wurden. Die Schüler besichtigten die Gedenkstätte Buchenwald, in der sie von Sachkundigen über das ursprüngliche Aussehen des Lagers, das Leben und Sterben der Häftlinge und die Rolle der SS aufgeklärt wurden.
Während des Rundganges durch das Konzentrationslager zeigten die Schüler großes Interesse und bewiesen durch ihre Fragen und Anmerkungen wachsendes Verständnis für die geschichtlichen Zusammenhänge. Besonders die Besichtigung der Pathologie, in der die Toten zum Teil seziert wurden, und des Krematoriums, wirkte zwar schockierend, ermöglichte es aber den Schülern, sich ein Stück weit in die damaligen Opfer hineinzuversetzen.
Auf dem Rückweg besichtigte die Schülergruppe das Mahnmal, das an die Befreiung des Lagers im April 1945 erinnert. Die Schüler betraten ebenfalls die sog. „Blutstraße“, auf der die Lagerinsassen tagtäglich 8 km zu Fuß bis zum Arbeitslager zurücklegen mussten, was die Schüler sehr bewegte.
In dem Konzentrationslager waren zwischen 1937 und 1945 insgesamt über 250000 Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer politischen Überzeugung oder ihrer sexuellen Andersartigkeit interniert. Etwa 57000 dieser Menschen sind im Lager gestorben oder gezielt getötet worden.
Während die Schüler am ersten Tag Geschichte hautnah erleben konnten, wurde ihnen am zweiten Tag Literatur zum Anfassen geboten. Den Schülern wurde ein ganz anderer Aspekt der Geschichte Weimars vermittelt, ein Einblick in die Epoche der Weimarer Klassik, die vor allem mit den Namen der beiden Dichter Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller verbunden ist. Auf den Spuren Goethes und Schillers unternahmen die Gymnasiasten eine Stadtführung unter sachkundiger Anleitung. Das Highlight der Exkursion bildete der Besuch des Goethe- und Schiller Hauses. Für die Schlossschüler war es sehr beeindruckend, über dieselben knarrenden Dielen zu gehen, wie es einst Schiller und Goethe getan haben.