Knapp 80 Schüler und Schülerinnen der 10. Klasse des Gymnasiums Schloß Wittgenstein probierten die unterschiedlichsten Berufe aus
Unmittelbar nach den Weihnachtsferien begann das zweiwöchige Betriebspraktikum, das zum festen Bestandteil der gymnasialen Ausbildung in der Einführungsphase gehört. Die Schülerinnen und Schüler hatten so Gelegenheit, erste berufliche Erfahrungen zu sammeln.Nach der Potenzialanalyse in Klasse 8, bei der es darum geht, im Vorfeld Stärken und Schwächern der Schüler im Hinblick auf ihr späteres Berufsleben zu analysieren, und dem Besuch der Arbeitsagentur in Siegen in der Klasse 9, hatten die Zehntklässler nun die Gelegenheit, in der Praxis auszuprobieren, ob der angestrebte Beruf wirklich ihr „Traumberuf“ ist. Denn auch die Erkenntnis, keine persönliche Leidenschaft entdeckt zu haben, kann immerhin aufzeigen, welche Richtung man auf keinen Fall einschlagen will.
„Das Schülerbetriebspraktikum soll ein erster, wichtiger Schritt in Richtung Berufsleben sein. Erste Kontakte können geknüpft werden und man erhält ein realistisches Bild über einen Betrieb und die eigenen Berufschancen“, äußert sich Studienrat Hajo M. Walter, der als Koordinator für die Berufs- und Studienorientierung am Schlossgymnasium für die Planung des Praktikums verantwortlich zeichnet.
Die Gymnasiasten mussten sich rechtzeitig selbst um ihre Praktikumsplätze in Unternehmen und Betrieben der heimischen Wirtschaft kümmern, und so beeinflussten natürlich die verschiedenen Interessen dann auch ihre Wahl. Von Praktika in Schulen und Kindergärten, bis hin zu Praktika bei allen wichtigen Unternehmen der heimischen Industrie war alles dabei.
„Sehr interessant und abwechslungsreich“ fanden Ann-Sophie, Eileen und Natascha ihre Arbeitswochen, die sie an verschiedenen Grundschulen in Dotzlar, Erndtebrück und Biedenkopf absolvieren durften. Sie durften bei der Hausaufgabenbetreuung und- kontrolle helfen, die Kinder mitbetreuen und Ansprechpartnerinnen für die kleinen Schülerinnen und Schüler sein. „Ich habe beschlossen, in den Bereich Grundschullehramt zur gehen“, stellte Natascha abschließend fest.
Auch Jan-Lukas war von seinem Praktikum bei der Meissner Ag hellauf begeistert. „In der Werkstatt wurden extra Arbeiten für Praktikanten vorbereitet, die ich ausführen konnte“, berichtet er. Auch Dana wurde bei der Firma Otto in Schwarzenau, wie viele andere Praktikanten in den Betrieben, mit eigens auf Praktikanten zugeschnittenem Material speziell betreut.Lorena assistierte zwei Wochen in der Tierarztpraxis Hafner und ist sich jetzt sicher, dass sie Tiermedizin studieren und etwas für ihren Notendurchschnitt tun möchte.
Bei einem Praktikum stellt man jedoch auch fest, wie anstrengend unter Umständen der Traumberuf sein kann. Vivien absolvierte ihr Praktikum im Hotelgewerbe und meinte abschließend: „Es hat mir sehr viel Freude bereitet. Allerdings habe ich so auch herausfinden können, dass dieser Beruf aufgrund der harten körperlichen Arbeit und der Teilschicht nicht wirklich etwas für mich ist.“
Alle Praktikanten waren von ihrem Ausflug ins Berufsleben begeistert, haben viel gelernt und hätten gerne noch eine Woche verlängert. Nun gilt es, die Eindrücke und Erfahrungen dieser zwei Wochen in einem Praktikumsbericht zusammenzufassen.
„Man sollte einen Beruf ausüben, der einem Freude bereitet. Ich bin froh, dass ich das Praktikum machen konnte und viele neue Dinge gelernt habe“, meint Laura zum Abschluss, die ihr Praktikum im Architekturbüro Seifert und Weiss in Erndtebrück absolvierte.
Fotos: privat