Die Klassenlehrerin Melanie Dietrich und ihr Kollege Denis Ermert hatten eine Besichtigungstour gebucht: mit dem Bus über´s Rollfeld, vorbei an der Flugzeug-Abfertigung zum Cargo-Center und zu den Wartungshallen. Das ging nicht ohne Sicherheits-Kontrollen. Die sind hart, obwohl keine anderen Erwachsene dabei waren und keine fremden oder möglicherweise nicht angemeldeten Personen mit vorm "Check" standen, wurden alle Jungen und Mädchen und selbstverständlich auch ihre Begleiter und die mitgereisten Eltern gründlich "gefilzt": alles raus aus den Taschen, Gürtel aus der Hose, Schuhe aus, durchleuchten, jeder selbst durch den "Security-Türrahmen". Ein paarmal habe es "gepiepst", berichteten die Schüler nach der Rückkehr, auch nach dem dritten Durchgang noch. Aber das sei dann nicht mehr so wichtig gewesen.
Es gab viel zu sehen bei der Bustour über´s Flughafengelände: Touristik-Jets, ein startendes Flugzeug nur 50 m weiter auf der Betonbahn, eine Lufthansa-Maschine namens "Siegen" und dann am Hangar 2 richtig große Airbusse: A 380, die größten Passagiermaschinen der Welt, je von der Seite und von vorne mit Blick auf die "Knickflügeln". Alle schossen begeistert jede Menge Fotos.
Auch von der Besucherterrasse aus wurden Bilder gemacht und wirklich nur deshalb mit Handies geblitzt. Die Schüler verschwendeten keinen Gedanke an den lockenden Hamburger-Brater hinter den großen Scheiben im Terminal gleich nebenan, bestimmt nicht. Dafür erlebten sie Livestarts und -landungen im Freien.
Bis zu 1.400 Maschinen starten täglich von Frankfurt aus und transportieren bis zu 220.000 Passagiere überall hin auf der Welt. Das entspräche umgerechnet mehr als der doppelten Einwohnerzahl Siegens. Die Stadt würde praktisch 2 Mal am Tag evakuiert. Hoffen will das niemand.
Später wurde das Wetter leider so schlecht, dass der Flugbetrieb eingestellt werden musste. "Wir waren das nicht!", sagte die 6b. Stimmt: Die Klasse war da schon wieder auf dem Weg nach Hause ins Hinterland und nach Wittgenstein. Sie kommen wieder.
Hans W. Burholt