Über 70 Dienstjahre festlich in den Ruhestand verabschiedet
Bad Laasphe. rsw. Lange haben Ute Ermert, Petra Stroh-Blaskovic und Thomas Hirschhäuser die Realschule Schloss Wittgenstein begleitet und mit ihrer eigenen Art zu lehren auch geprägt. Drei unterschiedliche Persönlichkeiten, jeder auf seine Art einzigartig. Nun beginnen für die drei Pädagogen nicht mehr die großen Sommerferien, sondern der wohlverdiente Ruhestand. Zwei von ihnen, Ute Ermert und Thomas Hirschhäuser, wollten eigentlich schon mit dem Ende des ersten Halbjahres in den Ruhestand, in Zeiten von Lehrermangel aber haben sie nochmals verlängert. Nun ist aber endgültig Schluss. Petra Stroh-Blaskovic hat das Lehrersein durchgezogen bis zum Schluss, Vollzeit, Klassenfahrt, Betreuung der Cheerleader, sind nur einige Aufgabenbereiche von ihr.
Als dienstälteste Kollegin hat Ute Ermert das Lernen und Lehren an der RSW über 24 Jahre geprägt , viele Dinge mit initiiert, neu organisiert, Schulleitungen und Kollegen kommen und gehen sehen. Sie hat den Schulsanitätsdienst gemeinsam mit Thomas Hirschhäuser an der RSW ins Leben gerufen und die Kinder bei ihrer Ausbildung betreut und begleitet, war Fachvorsitzende in den Fächern Biologie und Erdkunde, betreute die Biologiesammlung und war Hygienebeauftragte der Schule. Ihre ruhige und bedachte Art im Umgang mit Schülern und Kollegen wird fehlen, sie hinterlässt Spuren.
Die Schulleiterin Melanie Dietrich verabschiedete sie mit den Worten von Elazar Benyoetz „Zukunft stellt sich ein, wo immer Abschied genommen wird!“ Die Zukunft wartet nun zu Hause.
Petra Stroh-Blaskovic kam vor knapp 21 Jahren an die Schule, sie unterrichte die Fächer Englisch und Sport mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht. Die Schulleiterin bezeichnete sie als zuverlässigste Person, die wir je kennengelernt haben, sie sei empathisch, denkt zuerst an andere und kümmert sich. Petra Stroh-Blaskovic kümmerte sich um das Wohl ihrer Schüler, streng aber herzlich. Die Schülerschaft sagt über sie: „Wer bei dieser Lehrerin Englisch hat, der schafft die Abschlussprüfungen mit links!“ Ihre Aufgaben und ihr Engagement waren vielfältig, so rief sie die Cheerleader-AG ins Leben, war Lehrerratsmitglied. Ihre Leidenschaft liegt in der Dekoration, so gestaltete sie immer auf liebevolle Art und Weise das Lehrerzimmer und den gemeinsamen Raum von Realschule und Gymnasium je nach Jahreszeit und Anlass. „Petra wird fehlen und eine große Lücke hinterlassen“, so die Schulleiterin. Als Lehrerin nicht zu ersetzen. Als Mama der Kollegen versorgte sie ihre Lieben stets mit kleine Aufmerksamkeiten kulinarischer Art, backte Kuchen, verteilte Geschenke, ermahnte zum Ordnung halten. „Wir sind verloren, wir verlottern, wir verhungern und Geschenke gibt es auch keine mehr!“, so die Schulleiterin.
In ihren an Thomas Hirschhäuser gerichteten Worte, erwähnte die Schulleiterin dessen Leidenschaft zu den Wittgensteiner Wäldern, dem Radfahren, Wandern und dem Sport allgemein. Mit seinen Fächern Erdkunde und Sport hat er diese Leidenschaften in seinem Beruf vereint. Von seinen Erfahrungen aus seiner langjährigen Arbeit im TV Laasphe profitierte die Schule viele Jahre und stellte oft den Kreismeister der Schulen im Bereich Basketball unter seiner Betreuung. Thomas Hirschhäuser war über Jahre verantwortlich für die sportlichen Events, wie Bundesjugendspiele und ähnliche Veranstaltungen. Er organisierte die Erste-Hilfe-Schulungen der Kollegen, war Sicherheitsbeauftragter und betreute die Lehrmaterialien. Als Betriebsratsvositzender vertrat er in ruhiger und überlegter Art seine Kollegen gegenüber den Vorgesetzten.
„Alle drei Kollegen werden schwer zu ersetzen sein“, so die Schulträgerin Frau Kämmerling. Alle drei haben viele Gemeinsamkeiten: Sie besuchten das damalige Aufbaugymnasium in Bad Laasphe, unterrichteten zunächst in Teilzeit an der Realschule Schloss Wittgenstein und hatten vor ihrer Lehrertätigkeit bereits andere Berufe ausgeübt. Am Ende ihrer Grußworte überreichte die Schulträgerin allen künftigen Ruheständlern noch einen Pokal zur Erinnerung an ihre Zeit auf Schloss Wittgenstein.
„Das Leben ist wie eine Rolle im Theater. Es kommt nicht darauf an, dass lange, sondern dass gut gespielt wird!“, so Melanie Dietrich am Ende ihrer Worte an die Kollegen. Als Lehrer, so die Schulleiterin, spiele man so manche Rolle, manche freiwillig, manche gezwungenermaßen. Aber entscheidend ist für jede Rolle die Qualität.“ So hat es Seneca vor vielen Jahren bereits formuliert. Die Schulleiterin erweiterte diese Worte und endete mit einem Kompliment: „Ihr habt es nicht nur geschafft lange zu spielen, sondern vor allem gut zu spielen. Chapeau, macht es gut und vergesst uns nicht.“
Weitere Grußworte kamen von Michael Haber (Lehrerrat) und Kerstin Kuhli (Betriebsrat). Feierlich umrandet wurde diese festliche Verabschiedung von Helmut Werner am Klavier.