„Den Schülern eine Chance geben, einen frühzeitigen Einblick in die Berufswelt zu bekommen“, so beschreibt Studienrat Hajo M. Walter, Koordinator für Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium Schloss Wittgenstein, den Sinn und Zweck des Betriebspraktikums in der Jahrgangsstufe 10.
Wie auch im letzten Jahr hatten über 70 Zehntklässler des Gymnasiums Schloss Wittgenstein die Gelegenheit im Rahmen eines zweiwöchigen Betriebspraktikums, in die Berufswelt einzutauchen. Nach der Potenzialanalyse in Klasse 8, bei der es darum geht, im Vorfeld Stärken und Schwächern der Schüler im Hinblick auf ihr späteres Berufsleben zu analysieren, und dem Besuch der Arbeitsagentur in Siegen in der Klasse 9, haben die Zehntklässler nun die Gelegenheit, in der Praxis auszuprobieren, wie es in ihrem „Traumberuf“ zugeht.
Die Gymnasiasten mussten sich selbst um ihre Praktikumsplätze in Unternehmen und Betrieben der heimischen Wirtschaft kümmern, und so beeinflussten natürlich die verschiedenen Interessen dann auch ihre Wahl. Von Praktika in Schulen und Kindergärten, Polizei und Gericht bis hin zu Praktika bei allen wichtigen Unternehmen der heimischen Industrie war alles dabei.
So hatten die technikbegeisterten Schüler Xaver Herrmann, Torben Zeuge und Yannik Schneider bei der Firma Wagner Sinto Gelegenheit, sich an den Rechnern und in der Werkshalle auszuprobieren. Taifun Yorulmaz z.B. leistete sein Praktikum zwei Wochen am Amtsgericht in Bad Berleburg. Er durfte unter Anleitung Akten studieren, sogar bei Gerichtsverhandlungen dabei sein und hatte Einblick in alle wichtigen Abläufe bei Gericht. „Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, Jura zu studieren,“ lautete sein Fazit. Auch Eric Reichel war von seinem Praktikum bei der Sparkasse hellauf begeistert und überlegt, ob er nicht vielleicht Bankkaufmann wird. Kathleen Klein assistierte zwei Wochen in der Tierarztpraxis Hafner und ist sich jetzt sicher, dass sie Tiermedizin studieren und deshalb etwas für ihren Notendurchschnitt tun möchte.
Alle Praktikanten waren von ihrem Ausflug ins Berufsleben begeistert und hätten gerne noch eine Woche verlängert. Nun gilt es, die Eindrücke und Erfahrungen dieser zwei Wochen in einem Praktikumsbericht zusammenzufassen. Der ein oder andere Kontakt konnte jedoch geknüpft werden und vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit, diesen bei einem Ferienjob nochmals zu vertiefen.