Nach dem Studium der Fächer Deutsch und Geschichte in Marburg und anschließendem Referendariat in Biedenkopf kam Herbert Marczoch 1983 ans Schlossgymnasium. Zunächst war er über zehn Jahre Koordinator für die Sekundarstufe-I-Belange, von 1989 bis 2000 wurde er Ersatzmann für den stellvertretenden Schulleiter, dann von 2000 bis 2009 stellvertretender Schulleiter und schließlich von 2008 bis 2017 Schulleiter des Gymnasiums. Über zehn Jahre gehörte er dem Lehrerrat an, war Fachvorsitzender der Fachschaft Deutsch und leitete die Schach- und vor allem (mit viel Herzblut) die Gospel-AG der Schule. Während dieser Zeit engagierte er sich außerschulisch in seinem Heimatort im Vorstand des Heimatvereins, im Kirchenvorstand und fast zwei Jahrzehnte auch als Ortsvorsteher.
„Wichtig war mir immer das Zwischenmenschliche, das Miteinander. Vor allem die Förderung und Motivation der Schüler durch Wettbewerbe war mir ein großes Anliegen“, so Herbert Marczoch. Denn jeder habe eine Begabung, die förderungswürdig sei.
Gudrun Kämmerling, Vorsitzende des Schulvereins Wittgenstein, erinnerte in ihrer Rede an einige wichtige Stationen in Herbert Marczochs langem Lehrerleben. Sie betonte vor allem, dass Marczoch stets eine offene Tür und ein offenes Ohr sowohl für Kollegen als auch für Schüler gehabt habe. Mit stets freundlichen Worten habe er anderen den Weg gewiesen und sei stets ansprechbar für die Belange anderer gewesen.
„Erfolg hat, wer andere erfolgreich macht.“, resümierte Frau Kämmerling. Auf seine über drei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit am Schloss anspielend, überreichte sie dem scheidenden Schulleiter als Dank und Erinnerung an diese Zeit die hauseigene Auszeichnung: den „Großen Wittgenstein“, einen echten, antiken Schlossstein. Denn
„Erinnerungen sind wahre Schmuckstücke“, schloss die Vorsitzende des Schulvereins ihre Rede.
Dr. Bettina Kramer, stellvertretende Schulleiterin und Fachvorsitzende der Fachschaft Deutsch, André Rohrbach, Fachvorsitzender der Fachschaft Geschichte, sowie Wolfgang Henkel als Vertreter des Lehrerrates fanden ebenfalls bewegende Dankes- und Abschiedsworte und wünschten dem scheidenden Chef Ruhe und Entspannung, vielleicht bei einer Partie Schach, einem guten Buch oder einem edlen Tröpfchen Wein.
Herbert Marczoch selbst zeigte sich überwältigt und gerührt: „Ich habe meinen Beruf geliebt und bis zum letzten Tag mit Freude ausgeübt“, versicherte er mit leicht feuchten Augen und dankte allen Anwesenden für tatkräftige, langjährige Unterstützung und Hilfe bei allen Problemen des Alltags. „Ihr seid ein tolles Kollegium, bleibt so!“, bekundete Herbert Marczoch abschließend.
Seine neu gewonnene Freizeit wird Herbert Marczoch nun dazu nutzen, um sich mehr um seine Enkelkinder zu kümmern, vielleicht Rosen zu züchten, zu lesen, Gitarre zu spielen und sich seinem Puderbacher Gospelchor zu widmen, den er mittlerweile seit über zwanzig Jahren leitet.
Aufgelockert wurde die Feierstunde durch musikalische Beiträge der Kollegen Ottmar Wagner am Klavier und Christian Kienel an der Klarinette sowie dem spontan zusammengesetzten Lehrerchor, der den Gospelsong „Let it shine“ zum Besten gab.
Die Zukunft des Gymnasiums Schloss Wittgenstein überlässt Herbert Marczoch jetzt seinen Kollegen und vor allem seinem Nachfolger, Oberstudienrat Christian Tang, der ab sofort die Geschicke des Gymnasiums kommissarisch leiten wird.