Sie ist eines der Standardelemente der beruflichen Orientierung in der Sekundarstufe I. Heike Ringler, Koordinatorin für Studien- und Berufsorientierung (StuBO), am GSW erläutert die Bedeutung dieser Maßnahme: „Die Potenzialanalyse ist quasi der erste Schritt bei der Berufs- und Studienorientierung. Sie dient als Grundlage für den weiteren Entwicklungs- und Förderprozess.“ Veranstaltet wurde sie vom Bildungszentrum für Handel, Dienstleistungen und Gewerbe e.V. (BZH), einer gemeinnützigen Bildungseinrichtung.

Die Klassen 8 a–c fanden sich jeweils morgens pünktlich um 7.45 Uhr in Begleitung ihrer Klassenlehrer*innen am Haus des Gastes in Bad Laasphe ein, da die Potenzialanalyse nicht in den Räumen der jeweiligen Schulen durchgeführt werden soll. Zunächst wurden die Schüler*innen in Vierergruppen eingeteilt.

Der große Anteil an Gruppen- und Teamarbeit hat den Schülern dann auch am besten gefallen. Tim-Jonas betonte: „Ich fand, die Gruppenarbeit hat sehr viel Spaß gemacht.“ Dabei waren die Aufgaben durchaus anspruchsvoll: Die Schüler*innen durchliefen im Laufe des Vormittags verschiedene Stationen rund um die Organisation eines Benefiz-Konzertes. Nach einem Motorik-Test und dem Bau einer Bühnenkonstruktion in 3D-Modellen, musste das Konzert geplant werden. Eine kreative Aufgabe bezog sich auf die Entwicklung des Marketings und letztlich ging es um die Sponsorengewinnung. Hier zeigten die Jugendlichen unterschiedliche Neigungen und Interessen. Während die einen betonten: „Am meisten hat es Spaß gemacht, etwas zu basteln“, stellten andere fest, dass sie „im Bereich Handwerk nicht so gut“ sind. Für Johanna war das Sponsorengespräch besonders spannend, Lorena gefiel die Gestaltung des Konzertes am meisten. Die Entdeckung solcher Interessen unterstützt die Entwicklung von sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen und fördert die Selbstreflexion der Jugendlichen.

Betreut wurde jede Gruppe von einem Beobachter, der die Ergebnisse schriftlich dokumentierte und einige Tage später in halbstündigen Auswertungsgesprächen mit den Eltern erläuterte. Die Jugendlichen waren übereinstimmend der Meinung, dass die Betreuer sehr freundlich waren und immer weiterhalfen, wenn die Arbeit stockte. Jonas Fazit steht daher für viele, wenn er sagt: „Mir hat der Tag gut gefallen und es war nie langweilig.“ Tim-Jonas bedauerte sogar: „Ich fand, es war zu kurz. Es sollte mehrere Tage geben.“

Auf der Potenzialanalyse aufbauend werden im zweiten Halbjahr geeignete Berufsfelder ermittelt, im Berufswahlpass dokumentiert und die Berufsfelderkundungstage in der 9. Klasse vorbereitet, die die Schüler*innen dann in die Praxis führen werden. Heike Ringler zeigte sich nach den drei Tagen sehr zufrieden mit den Ergebnissen und dem vorbildlichen Verhalten der Jugendlichen: „Alle drei Klassen waren sehr motiviert und engagiert und die gelungene Auswertung der Ergebnisse in den individuellen Elterngesprächen ist keineswegs selbstverständlich.“

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