Nach unserer Anreise am Freitagnachmittag bezogen wir zunächst unsere Zimmer und bekamen anschließend bei einem gemütlichen Kaffeetrinken unter Berücksichtigung unserer bisherigen Reitkenntnisse die Pferde zugeteilt. Jede putzte und sattelte ihr Pferd und brach gleich darauf zu einem Proberitt auf. So konnte jeder ausprobieren, wie man mit dem zugeteilten Pferd oder Pony zurecht kam und ob es den jeweiligen Ansprüchen genügte. Die meisten waren von ihrem Pferd begeistert.
Nach dem dreigängigen Abendessen besuchten wir Mädchen noch kurz den Wellness-Bereich. Danach schliefen wir erschöpft und doch erwartungsvoll auf den nächsten Tag schauend ein.
Der Samstag begann mit einem ausgiebigen Frühstück, Putzen und Satteln der Pferde und schon starteten wir, Clara auf Ginger, Frederike auf Sammy, Cassandra auf Lena – die Quarter-Reiterinnen und Lara auf Baukje, Thea auf Thekla, Amelie auf Thalia und Frau Hammer auf Meggy – die Friesen-Reiterinnen als erste Gruppe mit Robert als Tête zum Wanderritt.
Er führte uns über Friedrichsbrück und Walburg bei herrlichem Reitwetter mit Sonne und Wolken und angenehmen Temperaturen um die 20°C zur Ruine Reichenbach. Das Gelände war abwechslungsreich und Robert gab gleichsam immer wieder ein paar Anekdoten zur Geschichte der Orte und der Ruine zum Besten. Am meisten Spaß hatten wir jedoch an den kurzen Galoppsprints über die frisch gemähten Wiesen.
Mittags erreichten wir das Waldstück unterhalb der Ruine. Wir ließen den Pferden eine Pause und gönnten uns an urigen Holztischen ein deftiges Picknick. Anschließend kletterten wir noch zur Ruine hinauf und konnten vom gut erhaltenen Wachturm aus einen Rundblick auf den Hirschberg, den Hohen Meißner und die weitere Umgebung von Hessisch Lichtenau werfen.
Auch diesen Abend ließen wir entspannt im Wellness-Bereich bei einem ausgiebigen Dampfbad und im Whirlpool ausklingen.
Nach dem Sonntagsfrühstück wurden wir wieder zurück zu unseren Pferden gebracht. Zunächst mussten wir sie einfangen und sortieren – bei sechs völlig schwarzen Friesenstuten nicht ganz so einfach. Während sie ihr Kraftfutter fraßen, putzten wir sie schon mal. Dann wurde gesattelt und weiter ging unser Ritt, diesmal unter Leitung von Wölfi mit einer Gruppe von insgesamt 17 Pferden. Das Highlight des Tages war die Durchquerung eines Fußgängertunnels unter einer Eisenbahnlinie in Eschenstruth, wobei die Pferde am Ende des Tunnels eine Treppe hochgehen mussten. Es gab zwar einige Stocker, aber schließlich hatten es alle geschafft. Kurz danach kamen wir auch schon am heutigen Picknickplatz an, wo sich Pferde und Reiter nach dem aufregenden Ritt durch den Tunnel erst einmal wieder sammeln und stärken konnten.
Nach der Pause führte unser Ritt durch ein ausgedehntes Waldgebiet mit schönen Wegen, die zu ausgiebigen Galoppaden einluden. Besonders Frederike mit ihrer Quarterstute Sammy genoss diese abschließenden Galoppstrecken, da ihr endlich das Überholen der deutlich langsameren Friesen erlaubt wurde. Beide mussten bis dahin die Nachhut bilden, weil Sammy nach ihren Artgenossen ausschlug. An der Spitze des Feldes lieferten sich Clara und Cassi kleine Rennen und hängten uns andere deutlich ab.
Am frühen Abend trafen wir wieder auf dem Reiterhof ein. Dort brachten wir die Pferde zur Erholung von diesem anstrengenden Ritt auf eine saftige Koppel. Sie wälzten sich alle erst einmal ausgiebig, bevor sie zu grasen begannen. Auch wir Reiter waren geschafft, aber glücklich! Und wir waren uns einig: Dies war ein tolles Wochenende mit klasse Pferden!