Die Realschule Schloss Wittgenstein ist seit langen Jahren die einzige Realschule nicht nur für Bad Laasphe. Ihre rund 400 Schüler kommen aus ganz Wittgenstein, aus Hessen und – wenn sie im angeschlossenen Internat wohnen – aus verschiedenen Teilen Deutschlands.

Angefangen hat alles 1953. Damals wurde der Schulverein Schloss Wittgenstein e. V. gegründet. Der bekam im Jahr darauf die Genehmigung für den Aufbau einer Realschule. Anfangs war sie eine reine Internatsschule für etwa 125 Jungen. Manche Begegnung zwischen „Schlössern“ und „Laasphern“ ist bis heute legendär.

In diesem Jahr hat die Schule Geburtstag. Sie wird 65 Jahre alt. Genug Zeit für eine Menge Veränderungen. Mädchen wurden aufgenommen. Die Schule öffnete sich früh für Schüler und Schülerinnen aus der Umgebung. Gebäude wurden erweitert, aufgestockt, es wurde angebaut und immer mehr Eltern schickten ihre Kinder auf „den Schlossberg“. Entsprechend wuchs das Kollegium. Auch die Schulleiter hatten immer mehr zu tun.

Bis heute haben vier Männer die Schule geleitet:

  • Günther Hoheisel war der Pionier. Im Wortsinne ein Rektor „alter Schule“.
  • Friedrich Wilhelm Becker kam Anfang der 1980er Jahren als „Schlossberg-Kapitän“.
  • Ihm folgte Kurt Ermert. Er war Chef bis Mitte 2016. Als er wegen Krankheit ausscheiden musste, ging zeitgleich sein Stellvertreter in Pension. Es war ein Umbruch:
  • Zu Beginn des Schuljahres 2016/2017 wurde Klaus Teuchert als dienstältester Kollege kommissarischer Schulleiter. Eigentlich sollte er im Oktober 2016, nach 39 Dienstjahren, in Rente gehen. Er hat darauf verzichtet:

In einer kritischen Situation könne er seine Schule nicht alleine lassen, hat er erklärt. Er sei geblieben, „einfach weil es notwendig war“, sagt er. Aus der Notwendigkeit wurde eine lange Aufgabe: Wenn er im Sommer 2019 geht, dann hat er drei Jahre „drangehängt“. Mit Erfolg: Die Schule steht fest auf dem Schlossberg. Sein ausgleichendes Naturell, seine Verankerung und sein Engagement haben eine neue Arbeitsatmosphäre geschaffen. Er hat vollen Rückhalt im Kollegium. 

Jetzt kommt Melanie Dietrich.
Die 45jährige Wittgensteinerin arbeitet seit beinahe 2 Jahrzehnten an der Realschule Schloss Wittgenstein. Seit Beginn des laufenden Schuljahres ist sie schon offizielle Stellvertretende Schulleiterin. Nun wird sie in der langen Geschichte der Schule als erste Frau an der Spitze stehen. „Frauenpower“, meint Gudrun Kämmerling als Verteterin des Schulträgers. Ganz bestimmt, denn: Melanie Dietrich hat energisch auf die neue Funktion hingearbeitet, sich fortgebildet, prüfen lassen und: Die beherzte Hesselbacherin kennt sich aus. In ihrem Klassenraum, sagt sie, hänge ein Text, der zu ihr passe: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt!“ Nicht schlecht für eine Schule und für eine Gemeinschaft von rund 400 Kindern und 21 Kollegen.

Similar Posts