Schlossschüler unterwegs nach Verdun
Nachdem die Gruppe mit dem Bus am Nachmittag des 2. Juli in Verdun angekommen war, besuchte sie das „Centre Mondial de la Paix“ im Bischofspalast von Verdun und besichtigte die Ausstellung des bekannten französischen Karikaturisten Plantu „Drôle de peuple“ (Ein komisches Volk – Karikaturen über die deutsch-französischen Beziehungen).
Am nächsten Tag stand die Besichtigung des „Memorial“ (zentrales Museum zur Schlacht von Verdun) auf dem Programm, in dem gruppenweise Fragebögen bearbeitet wurden. Anschließend ging es zum zerstörten Dorf „Fleury“, das nicht wiederaufgebaut worden ist. Insgesamt gibt es in Frankreich neun dieser zerstörten Orte.
„Fort de Douaumont“, die bedeutendste Festung im Festungsgürtel um Verdun, die in der Schlacht um Verdun nach teils schwersten Kämpfen vier Mal den Besitzer wechselte, wurde im Anschluss an „Fleury“ besichtigt. Die Schlossschüler besuchten das „Ossuaire de Douaumont“, das „Beinhaus von Douaumont“, eine zentrale Gedenkstätte. Unter der Wandelhalle liegen die Gebeine von 120.000 unbekannten deutschen und französischen Soldaten, die in der Schlacht um Verdun gefallen sind. Der Soldatenfriedhof ist ein Ort der historischen Zusammenkunft des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl und des französischen Staatspräsidenten Francoise Mitterand im Jahre 1984.
Den Abschluss des ersten Exkursions-Tages bildeten die Besichtigung des „Fort de Vaux“, eine weitere zentrale Festung im Festungsgürtel um Verdun, die ebenfalls im Verlaufe heftigster Kämpfe mehrfach den Besitzer wechselte und die Besichtigung des „Tranchée de Baïonettes“, dem Denkmal eines legendären französischen Schützengrabens.
Am Mittwoch, dem 4. Juli, wurde ein deutscher Soldatenfriedhof (Azannes II) besichtigt, eine letzte Ruhestätte von 7.450 oftmals sehr jung gefallenen Deutschen. Die Schüler zeigten sich erschüttert über die Unmenschlichkeit der Materialschlacht, allein bei Verdun gab es ca. 350.000 Tote in zehn Monaten. Geschichtslehrer Christian Zaum zeigte sich überzeugt: „Bei den Schülern ist ein Bewusstsein für den Wert der nunmehr 50 Jahre währenden deutsch-französischen Freundschaft geweckt worden.“ Im Rahmen einer Präsentation wurden am Donnerstag Schüler und Eltern über die Inhalte der Exkursion informiert.