Die Revue hatte letzten Oktober Premiere in Siegen und ist auf Schul-Tour in der Region. Ziel ist es, mit Kultur Impulse zu setzten und Grenzen zu überwinden. So setzt die Rap-Revue über die Musik wichtige gesellschaftspolitische Themen in einen für Jugendliche gut zugänglichen Rahmen um.
Die untere Turnhalle war für die Revue zur Showbühne umgebaut worden, beeindruckend war die perfekte Beleuchtung und Toninstallation.
Als Zuschauer waren die Schülerinnen und Schüler der EF und der Q1 geladen.
Zur Story:
Im Mittelpunkt der Show stehen zwei von Selbstzweifeln geplagte Protagonisten. Zum einen der Rapper „D.K.“ (Mohamed El-Chartouni) als zentrale Kunstfigur aus einem fremden Kulturkreis und zum anderen der erfolglose Moderator und Schlagersänger Peter von Krusefeld (Karsten Burkhardt), der Rap und Schlager zusammenführen möchte.
Im Laufe der Revue treffen unterschiedliche Lebensstile und Themen aufeinander: Fremdenhass, Rassismus, der Konflikt zwischen „alten“ Geflüchteten und neuen Asylsuchenden sowie die Abhängigkeit von den modernen Medien wurden mittels Wort und Sprechgesang thematisiert.
Der Clou der Inszenierung:
Einige Schüler des GSW griffen zwischendurch immer wieder in das Geschehen durch zum Teil provozierende Zwischenrufe lautstark ein. Dies irritierte zunächst die Zuschauer, bis klar wurde, dass dies zum Teil der Inszenierung gehörte.
Seit Wochen hatten Leonie Gärber, Sophia Kamps, Melissa Schultheis, Paul Kreutter, Kurt-Jannek Weber und William Wolzenburg hierfür ohne Wissen ihrer Mitschüler heimlich geübt und sich zum Teil beträchtlichen Text angeeignet. Vor allem Paul Kreutter musste an mehreren Stellen des Stücks extreme Kommentare beisteuern, was ihm allerdings nicht schwer gefallen sei. „Es hat wirklich Spaß gemacht, dass einmal zu spielen“, bekannte Paul abschließend.
Neben all der Ernsthaftigkeit machte die Aufführung einfach Freude und begeisterte die jungen Zuschauer, denn die professionellen Musiker der Band „Fläshmob“ und die Rapper sorgten für ordentlich Stimmung. Dabei kam die Botschaft allerdings nicht zu kurz: Zusammenhalt und Vielfalt leben und für seine Ideale einstehen. Am Ende der Aufführung wurde deutlich, dass die Revue die Schüler berührt hatte, denn zwischen Schülern und Darstellern entwickelte sich noch eine rege Diskussion.
„Viele Schüler nutzen heute kaum die Möglichkeit, Theaterveranstaltungen zu besuchen. Daher finden wir es wichtig, dass das Theater in die Schule kommt, um gesellschaftsrelevante Themen zu diskutieren. Wir müssen offen für solche Formen sein“, so Christian Tang, Schulleiter des Gymnasiums Schloss Wittgenstein.