Es geht dabei nicht nur um ein politisches Bündnis und eine wirtschaftliche Partnerschaft, sondern um eine Freundschaft. Das war es, was sich der französische Staatspräsident Charles De Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer vor 51 Jahren gewünscht hatten. Die beiden Politiker hatten 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begriffen, dass politische Verträge oder Handelsabkommen nicht ausreichen würden, um ihre Völker dauerhaft und von Grund auf zu versöhnen. Eine Freundschaft lebt von Kontakten und Begegnungen. Von diesem Grundsatz ließen sich die beiden Staatschefs leiten.
Am 22. Januar 1963 unterzeichneten sie den Élysée-Vertrag, der eine neue Ära in den deutsch-französischen Beziehungen einleitete. Mit ihm sollte die deutsch-französische Freundschaft vor allem durch kulturellen Austausch und durch Jugendaustausch im Herzen der Gesellschaft gefestigt  werden. Wie eng gerade diese beiden Staaten zusammengewachsen sind, die Verschmelzung und das Unzertrennliche, die Geburt einer Schicksalsgemeinschaft beider europäischer Staaten, dies wird unter anderem durch die Neuschöpfung von Neologismen wie „Merkozy“ und „Merkollande“ im vereinigten Europa dokumentiert. „Rien ne va plus en Europe sans l’axe Paris-Berlin.“
Anlässlich des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages im Jahre 2003 bekräftigten Präsident Chirac und Bundeskanzler Schröder in einer gemeinsamen Erklärung: „Wir wünschen, dass dieser Tag künftig in allen Einrichtungen unserer Bildungssysteme der Darstellung der bilateralen Beziehungen, der Werbung für die Partnersprache und der Information über die Austausch-und Begegnungsprogramme sowie über die Möglichkeiten des Studiums und der Beschäftigung im Partnerland gewidmet wird“.
Im Geiste dieser Erklärung nehmen seit mehr als einem Jahrzehnt Schüler-und Schülerinnen des Gymnasiums Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe kontinuierlich mit großartigen Erfolgen an den Internetwettbewerben teil, die anlässlich des deutsch-französischen Tages vom Institut Français Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und dem Cornelsen Verlag organisiert werden.
Bei dem Schülerwettbewerb handelt es sich um einen Teamwettbewerb, bei dem die Schüler in Gruppenarbeit mit Hilfe von Internetseiten Fragen lösen. Das Team wird von einer Lehrkraft betreut und es kann nur eine Lösung eingesandt werden. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen. Der Gruppe stehen Aufgabensets mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad zur Verfügung.
Während in der Vergangenheit immer Teams der Jahrgangsstufe 12 und 13 mit weit überdurchschnittlichem Erfolg an diesem Wettbewerb teilnahmen, wagten sich dieses Mal   10 Schüler der Klasse 7,  insgesamt 80 Aufgaben  aus den unterschiedlichsten Bereichen innerhalb von 5 Stunden zu lösen. Ob sie ebenso erfolgreich waren wie ihre älteren MitschülerInnen bleibt abzuwarten. Jedenfalls geben erleichterte, frohe, ja stolze Gesichter Hoffnung auf ein sehr gutes Ergebnis.
Franz-Josef Weisenstein

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