Durch sein breites Themenspektrum bietet das Fach Geographie vielfältige Möglichkeiten und Verknüpfungen mit anderen Fächern wie z.B. Chemie, Biologie oder Physik u.a.. Manche Inhalte sind jedoch besonders geeignet, um sie unmittelbar in der Wirklichkeit zu beobachten und geographische Arbeitsweisen zu üben. Exkursionen und Unterrichtsgänge sind deshalb ein unverzichtbarer Bestandteil des Geographieunterrichts.
Da im Unterricht der Klasse 7 das Thema „Landwirtschaft“ auf dem Plan stand, unternahmen Ende Juni die Geographie-Lehrerin Petra Stellmacher-Wagner in Begleitung der Kollegen Klaus Hofmann (Physik) und Kristina Orth (Mathematik) mit den Klassen 7a und 7b eine Tagesexkursion nach Haus Düsse, einer ehemaligen Wasserburg, die heute der Landwirtschaftskammer NRW als zentrale Lehr- und Versuchsanstalt für Tier- und Pflanzenproduktion dient. Hier werden praxisnahe, wirtschaftliche, möglichst klimaschonende und umweltverträgliche Produktionsverfahren erprobt und erarbeitet.
Die Siebtklässler erhielten in kleineren Vorträgen und praktischen Übungen Einblicke in die Themen Bodenentstehung, Bodenarten und Bodenbearbeitung insbesondere Düngung, Insektenschutz, Fruchtfolge und Wasserhaushalt. Zudem gab es Informationen zum Thema Viehhaltung. Gezeigt wurden Milchkühe in verschiedenen Stallungen und es gab Informationen zu den Themen Automatisierung, Melkroboter, Stallreinigung mit vollautomatischem Roboter, Zusammensetzung des Futters und zur Milchleistung von Kühen. Interessant war besonders das Thema Aufzucht der Kälbchen, die bei den Schülern besonders beliebt waren und sogleich zum Streicheln animierten.
Aus hygienischen Gründen durften die jungen Besucher nicht in den Schweinestall, sondern nur in den extra zu Schulungszwecken eingerichteten Beobachtungsgang. Zum Schluss stand noch ein Besuch der Energielehrschau mit spannenden Exponaten auf dem Plan. An einer „Energieorgel“ konnte man ablesen, wie viel Biomasse einem Liter Heizöl entsprechen. Zum Thema Biokraftstoffe gab es ein Fahrrad mit angeschlossener Raps-Presse, das begeistert ausprobiert wurde.
Passend zum Unterrichtsthema „Förderung und Nutzung fossiler Energieträger“ in der Jahrgangsstufe 10 organisierten die Geographie-Lehrerinnen Petra Stellmacher-Wagner und Sabine te Heesen Anfang Juli eine Tagesexkursion in das Sauerländer Erzbergwerk Ramsbeck.
Die Ramsbecker Erzlagerstätte ist uralt. Sie besteht aus den 390 Millionen Jahre alten Meeresbodenablagerungen der Zeit des unteren Mitteldevons. In einer Ausstellung konnten die Schülerinnen und Schüler die Geheimnisse dieser alten Erzlagerstätte kennenlernen und einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte von Mitteleuropa gewinnen. Das Highlight des Besuchs war jedoch eine Grubenfahrt in das Erzbergwerk. Ausgerüstet mit Grubenhelm und Schutzkleidung fuhren die Schülerinnen und Schüler wie die alten Bergleute früher mit der elektrischen 50er-Jahre-Grubenbahn in 300 Meter Tiefe in den Stollen ein. Dort erwartete sie ein Blindschacht, der 420 m in die mit über 33 Millionen m3 Wasser geflutete Tiefe führt. Vorbei an der ehemals größten unterirdische Trommelfördermaschine der Welt gelangten die jungen Besucher zum Förderschacht I. Hier wurde einst das Erz in Loren aus bis zu 420 m Tiefe geholt. Wie mühevoll diese Arbeit in Dunkelheit und Kälte gewesen sein muss, konnten die Schülerinnen und Schüler nur erahnen!
Geographische Tagesexkursionen bieten echte Alternativen zum Schulalltag, denn Lernen und Erleben stehen auf dem Stundenplan. Oder wie einst Immanuel Kant schon sagte: „Nichts bildet und kultiviert den gesunden Verstand mehr als Geographie!“