Nachdem sich im laufenden Schuljahr die Schülerinnen und Schüler der Projektkurse der Q2 des Gymnasiums Schloss Wittgenstein intensiv mit ihren Themen auseinandergesetzt haben, folgte am 25. März 2025 die Vorstellung in den Fächern Geschichte und Physik.
Die 14 Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Geschichte beschäftigten sich mit dem Thema „Hexenverfolgung in Siegen-Wittgenstein – Hexenprozesse am Schloss“.
Durch umfassende Recherchen – darunter die Analyse von Fachbüchern, Filmen und Onlinequellen – entstand eine Präsentation, die in den historischen Räumlichkeiten des Alten Schlosses, darunter die Kapelle und der Kerker, stattfand.
Die Ausstellung bot einen historischen Überblick über die Zeit der Hexenverfolgung in Europa mit besonderem Fokus auf die Ereignisse in Bad Laasphe und Umgebung. Eine zentrale Grundlage der Recherchen bildete das Werk Malleus Maleficarum (Der Hexenhammer), das 1487 von dem Dominikanermönch und Inquisitor Heinrich Kramer verfasst wurde. Dieses Buch diente als juristische und theologische Rechtfertigung für die Hexenverfolgung und wurde über Jahrhunderte hinweg als Handbuch für Hexenprozesse genutzt. Es beschreibt ausführlich die angeblichen Praktiken der Hexerei, die Methoden zur Identifikation von Hexen und die empfohlenen Verhör- und Foltertechniken.
Ein besonderes Highlight der Präsentation war die authentische Gestaltung der Räumlichkeiten mit Unterstützung von Bettina und Mark Staats vom „Geisterhaus Wolfgruben“. Zudem wurden Exponate aus der Privatsammlung von Reinhard Schmidt aus Bad Laasphe gezeigt, darunter historische Folterinstrumente. Eine Nachstellung von Verhören und Befragungsmethoden der damaligen Zeit fand stimmungsvoll im Keller statt. Ein weiterer Schwerpunkt der Präsentation war die traditionelle Kräuterheilkunde, die in der frühen Neuzeit oft mit Hexerei in Verbindung gebracht wurde. Kräuter wie Lavendel, Salbei und Thymian wurden nicht nur zur Heilung von Krankheiten, sondern auch als Schutz gegen Flüche eingesetzt. Kerzen, Rauch und bestimmte Teesorten spielten eine bedeutende Rolle bei spirituellen Ritualen und der Genesung. Die Schülerinnen und Schüler hatten hierzu historische Rezepte recherchiert und nachgekocht, um sich mit den alten Heilmethoden vertraut zu machen.
Die Präsentation richtete sich an die Schülerinnen und Schüler der Klasse 09a, die mit großem Interesse und Begeisterung das Thema erkundeten.
Der Projektkurs Physik der Q2 beschäftigte sich hingegen mit dem Thema „Energie“. Nachdem die 9 Schülerinnen und Schüler in diesem Schuljahr nicht nur eine Wassermühle, sondern auch ein Windkraftwerk besichtigt und sich mit Vor- und Nachteilen der einzelnen Energiegewinnungsarten auseinandergesetzt haben, konnten die Schülerinnen und Schülern ihr erworbenes Wissen nun auch an einige Klassen weitergeben, die die Ausstellung im Physikraum des GSW besuchten. Dort wurden in verschiedenen Versuchen unter anderem auf die Themen Windkraft, Wasserkraft und Solarenergie eingegangen. Nicht nur die Erklärungen der vorführenden Schülerinnen und Schüler, sondern auch ausgestellte Plakate und eine Präsentation zu Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie und Atomkraft unterstützten das Verständnis. Der Projektkurs gab wertvolle Einblicke in die Welt der erneuerbaren Energien und der Atomenergie. Dabei weckten die Schülerinnen und Schüler ein Bewusstsein für die verschiedenen Möglichkeiten der Energiegewinnung.
Text: Andre Rohrbach, Mirjam Pulverich
Fotos: Selina Jenisch, Mirjam Pulverich


