Ab in den Schnee – Pulverschlacht und Rodelrennen!
Nachdem wir uns bereits im Vorfeld je nach Belieben für das Rodeln oder Ski fahren entschieden hatten, gingen wir nach der Ankunft in Neuastenberg direkt zum Skiverleih, um uns die passende Ausrüstung zu holen.
Die Rodler bekamen einen Schlitten und ab gings auf die Piste. Zum Glück konnten wir nach der Abfahrt auf der Rodelbahn den Komfort eines speziellen Rodellifts genießen, bei dem wir gemütlich auf einem Schlitten wieder nach oben befördert wurden. Unseren eigenen Bob zogen wir bei der Liftauffahrt bequem hinterher. Nur, wenn er einem aus der durchgefrorenen Hand rutschte oder man durch zu viel Faxen machen vom Lift fiel, mussten wir leider laufen.
Die Skifahrer konnten auf Pisten mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen ihre Abfahrtskünste unter Beweis stellen. Hoch ging es dann, falls man nicht heraus fiel, alleine oder zu zweit mit dem Ankerlift oder aber auf der längsten Piste mit bis zu vier Personen im bequemen Sessellift. Lediglich die laufenden Schneekanonen machten dort so manchem einen Strich durch die Rechnung, die Fahrt zu genießen. Frisch „eingepulvert“ wagten wir aber erneut furchtlos die Abfahrt und auch unsere Skianfänger wurden Dank des Internatsschülers Petr, der bald seine Ausbildung als Skilehrer beendet, fachkundig und einfühlsam auf ihre ersten Fahrten vorbereitet. Die ungewohnten körperlichen Herausforderungen sorgten immer wieder für humorvolle Einlagen erster Güte.
Mittags konnten wir uns in einem der Apres-Ski-Lokale stärken und aufwärmen, und anschließend stürzten wir uns erneut in den Schnee. Nachdem unsere Betreuerin Frau Reitz bereits durch elegante Fahrkünste zu glänzen wusste und selbst dem Pistenveteran Petr die Show stahl, war nun Herr Kaufmann dran. Zuerst hieß es „Alle gegen Ihn“: Wir umzingelten unseren Internatsleiter auf einer abseits gelegenen Wiese im Tiefschnee und griffen an. Herr Kaufmann konnte sich zu Beginn gut behaupten – bis unsere Geheimwaffe das Feld betrat. Unser neuer Mitschüler Baha, der aus Tadschikistan kommt und seit kurzem das Internat besucht, betreibt nämlich „Ringen“ als Hobby. Er ging mit gekonnten Angriffen auf Herrn Kaufmann los und letztlich lagen wir alle im Schnee und wurden der Reihe nach „eingeseift“; was ein Spaß. Lachend setzten wir unseren Wettkampf um die schnellste Abfahrt per Bob fort, landeten dabei gelegentlich bei gewagteren Manövern im Tiefschnee abseits der Piste oder häufiger auf unserem Allerwertesten. Als Höhepunkt lieferte Jan eine elegante Rutschpartie auf dem Bauch – ganz ohne Schlitten – hin, Lucas versuchte Herrn Kaufmann abzudrängen und landete verdienterweise in einem Schneeberg am Rand und Pauls Überholvorgang endete damit, dass er mitsamt Schlitten zwischen den Fichten ganz neue Pisten erkunden durfte.
Am späten Nachmittag trafen wir uns dann, um gemeinsam die Skiausrüstung und die Schlitten zurück zu geben und uns auf den Heimweg zu machen. So ging ein toller, sehr aktiver und erlebnisreicher Tag zu Ende. Und manch blauer Fleck wurde später heroisch als Kampfauszeichnung präsentiert; vom Muskelkater ganz zu schweigen. Hoffentlich bleibt der Schnee noch eine Weile liegen und wir können bald noch einmal den „Whiteout“ in Winterberg genießen.
Tim Patrick Kaufmann
Internatsleiter