„Aus gewaltfreier HALTUNG verANTWORTlich HANDELN. Neue Autorität in Praxis, Gesellschaft und Lehre.“
Vor knapp 20 Jahren hat Prof. Haim Omer (Israel, Universität Tel Aviv) begonnen, ein Konzept zu entwickeln – ursprünglich, um mit Familien zu arbeiten, in denen Kinder und Jugendliche durch aggressives und gewalttätiges Verhalten auffällig geworden waren. Mittlerweile hat es unter den Schlagworten „Wachsame Sorge“ und „Neue Autorität“ als Konzept und Haltung für Eltern, Lehrer und Pädagogen berechtigten Eingang in die Beratung und Unterstützung von Eltern, sowie in die Praxis der Jugendhilfe, von Schulen und weiteren Institutionen gefunden.
Zunehmend mehr wird es zu einem systemischen Konzept pädagogischer und therapeutischer Vorgehensweise, welches einen reflektierten Umgang der eigenen Haltung für Pädagogen und Lehrer beinhaltet und herausfordert. Sehr bewährt hat es sich auch in der Arbeit mit ängstlichen, suchgefährdeten und süchtigen, schulverweigernden und chronisch erkrankten Kindern und Jugendlichen wie auch allgemein bei jungen Erwachsenen, die große Schwierigkeiten haben, in die Selbständigkeit zu kommen.
Ziel der Arbeit ist es hierbei immer wieder, Kindern, Jugendlichen und Schülern sowohl Orientierung, Sicherheit und Stabilität zu geben als auch ihre Entwicklung und eigene Selbstfürsorge zu unterstützen.
Die Tagung stellte aktuelle Praxisinhalte und -vorgehensweisen ebenso dar, wie die Auswirkungen, Möglichkeiten und Herausforderungen im Rahmen von Gesellschaft und Lehre sowie in der eigenen pädagogischen Vorgehensweise. Prof. Haim Omer stellte die „Wachsame Sorge“, den Umgang mit ängstlichen Kindern und Jugendlichen, die Übertragung auf das System Schule sowie die Bedeutung im Kontext von Führung in den Mittelpunkt seiner fachkompetenten und unterhaltsamen Vorträge.
Tobias von der Recke referierte über die Bedeutung von und den Umgang mit Scham im erzieherischen Kontext. Claudia Seefeldt, Martin Lemme und Bruno Körner thematisierten das Spannungsfeld der alten und neuen Autorität aus männlicher und weiblicher Perspektive sowie die Arbeit mit „sicheren Orten“ nach erlebten Traumata.
In diversen Workshops wurde die praktische Anwendung des Konzepts der Neuen Autorität vorgestellt und gemeinsam mit Herrn Kaufmann, der als systemischer Coach für NA in Berlin ausgebildet wurde, weiterentwickelt.Ein besonderer Höhepunkt war für Herrn Kaufmann der Arbeitskreis um Frau Seefeldt vom Institut für Systemische Impulse in Zürich. Sie vermittelte Ansätze und Konzepte zur gelingenden und nachhaltigen Umsetzung der Neuen Autorität in Organisationen, wie Schule und Internat, und stellte fruchtbare Beispiele aus der Praxis vor. Anhand von Fallbeispielen erläuterte Prof. Haim Omer abschließend, wie sein Konzept die Position von Eltern und Pädagogen stärkt und deren Handlungsoptionen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen erweitert.

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