Verdun – Begegnung bei Freunden: Schüler des Gymnasiums Schloss Wittgenstein auf Studienfahrt in Frankreich
Unter Leitung der Konrad-Adenauer Stiftung begaben sich die Geschichtskurse der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums Schloss Wittgenstein vom 16.–18. Februar auf eine Studienfahrt in die französische Stadt Verdun, um der düsteren Vergangenheit des 1. Weltkrieges zu gedenken, dem über 10 Millionen Menschen verschiedenster Nationen zum Opfer fielen. Begleitet wurden die Kurse von Geschichtslehrer Wolfgang Henkel und Französischlehrerin Katja Burk-Pitzer.
Die Schlacht von Verdun jährt sich am 21. Februar zum hundertsten Male. Im Morgengrauen um fünf Uhr dreizehn wurde einst das Artilleriefeuer eröffnet. Es folgten zehn mörderische Monate in der „Hölle von Verdun", in der ca. 60 Millionen Granaten auf Soldaten und Zivilbevölkerung niederprasselten. Diese Schlacht forderte allein über 300.000 Tote auf beiden Seiten sowie 400.000 Verletzte. Auf dem Programm der Studienfahrt stand die Besichtigung der Schlachtfelder Vauquois und Fleury-devant-Douaumont mit der bekannten Gedenkstätte und dem Beinhaus, der Zitadellen von Verdun mit multimedialer Führung sowie des im ehemaligen Bischofspalastes befindlichen Museums „Centre Mondial de la Paix", das sich als globales Friedenszentrum versteht und regelmäßig aktuelle Ausstellungen zeigt, die an die menschliche Freiheit und Würde erinnern.
Untergebracht waren die Schloss-Schüler im Kloster Benoite-Vaux, einer berühmten Pilgerstätte, die im 10. Jahrhundert ihre erste Erwähnung fand. „Sie befinden sich auf heiliger Erde (terre benie)", begrüßte einer der katholischen Pfarrer stolz die Besuchergruppe und öffnete die Tür zur Notre-Dame de Benoite-Vaux. „Kein W-LAN, wie sollen wir das aushalten?", fragten die Schüler zunächst ungläubig. Sie nahmen jedoch die Herausforderung an und bewältigen sie mit Bravour. Mit Französischlehrerin Katja Burk-Pitzer zündeten sie hier eine Kerze für die deutsch-französische Freundschaft an. „Ihr seid eine engagierte Truppe und habt sehr gut mitgearbeitet", lobte am Ende der Studienfahrt Geschichtslehrer Wolfgang Henkel. Yasmin Honnef und Rebecca Zenk, die Mitarbeiterinnen der Konrad-Adenauer Stiftung, erläuterten die Möglichkeit eines Stipendiums durch die Stiftung und berieten die angehenden Abiturienten auch individuell.
In der Collage „Was bleibt vom ersten Weltkrieg" hielten die Schüler abschließend Rückschau auf das Erlebte. In ihrer Evaluation befanden sie die Schützengräben in den Argonnen als besonders beeindruckend und wünschten sich, bei zukünftigen Fahrten auch die unterirdischen Stollen unter professioneller Führung erkunden zu können.
Text: Katja Burk-Pitzer
Fotos: Katja Burk-Pitzer, Wolfgang Henkel