Schüler des Gymnasiums Schloss Wittgenstein auf Spurensuche in Verdun, der ROTARY-CLUB Berleburg-Laasphe unterstützte dieses binationale Geschichtsprojekt

Am Morgen des 3. März hieß es für  21 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schloss Wittgenstein gemeinsam  mit ihren Geschichtslehrern  Christian  Zaum und Heinrich Lange den Bus nach Frankreich zu besteigen. In Verdun, an der ehemaligen Westfront  des Ersten Weltkrieges, stand nämlich Geschichtsunterricht der anderen Art auf dem Programm.
Gemeinsam mit 35 Schülern der französischen  Partnerschule, dem Lycée l‘ Oiselet  in Bourgoin-Jallieu, erkundeten die Schlossschüler zunächst das Fort de Vaux und anschließend das Beinhaus von Douaumont. An dieser zentralen Gedenkstätte über den Knochen von 130.000 toten  Deutschen  und Franzosen stellten sich hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg 55 Jugendliche  der ehemals verfeindeten Nachbarn zusammen mit ihren Lehrern zum gemeinsamen  Gruppenfoto.
Am folgenden Tag, dem 4. März, konnten die jungen Europäer die Schrecken des Weltkrieges in der unterirdischen  Zitadelle von Verdun in einer Multimedia-Show nachempfinden. Am Nachmittag besichtigte die deutsch-französische Schülergruppe zunächst den Butte de Vauqois, einen besonders hart umkämpften  Frontabschnitt,  an welchem seinerzeit Deutsche  und Franzosen einander mit Hilfe unterirdischer  Sprengladungen bekämpften. Zurück  blieben 14.000 Tote und eine von Kratern zerfurchte Landschaft.
Das ehemals auf dem Butte de Vauqois befindliche Dorf wurde dabei dem Erdboden gleichgemacht.
Später am Nachmittag ging es weiter zum Fort de Douaument, der größten Festung im Festungsgürtel um Verdun, welche während der Schlacht 1916 nach oft schwersten Kämpfen mehrfach den Besitzer wechselte.
Am letzten Tag der gemeinsamen Geschichtsexkursion hieß es für alle Beteiligten früh aufstehen, denn bereits um neun Uhr stand im elsässischen Natzweiler die nächste Aktivität auf dem Programm, die gemeinsame  Besichtigung des ehemaligen Konzentrationslagers Struthof. Voller neuer Eindrücke  trennten sich am frühen  Nachmittag die Wege der Schülergruppen wieder. Während die einen den Weg ins Rhone-Tal antraten, strebten die Schlossschüler zurück nach Wittgenstein.
Organisator Christian Zaum zeigte sich besonders gegenüber dem Rotary-Club dankbar: „Ohne diese Unterstützung wäre die Durchführung unseres binationalen Geschichtsprojekts kaum möglich  gewesen.“ Und sein Kollege Heinrich Lange, eigentlich Lateinlehrer, setzte schließlich mit erkennbarem Hang zur Frankophonie hinzu: „Vive l’amitié franco-allemande!“
Text: Christian Zaum, Fotos: Heinrich Lange

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