Schloss Wittgenstein stellt seit vielen Jahren seine Räumlichkeiten amerikanischen Austauschschülerinnen und Austauschschülern zur Verfügung, die im Rahmen eines Stipendiums ein Auslandsjahr in Deutschland absolvieren. Während dieser mehrwöchigen Vorbereitungszeit am Schloß werden die Schülerinnen und Schüler auf den Schulalltag, ihre Gastfamilien und das Leben in Deutschland vorbereitet und geschult. Seit über 7 Jahren steht die Fachschaft Englisch der RSW in engem Kontakt mit der Austauschgesellschaft, um den Schülerinnen und Schülern einen „Erstkontakt“ mit deutschen Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen und ist dadurch ein fester Bestandteil in der mehrwöchigen Vorbereitungszeit der Amerikaner. Auch in diesem Jahr fand wieder ein Treffen zwischen allen drei Klassen der Jahrgangstufe 10 und den amerikanischen Austauschschülern statt. Beide Gruppen wurden auf das Treffen entsprechend vorbereitet. Die zehnten Klassen bereiteten Fragen vor, die sie in Kleingruppen stellen konnten. Das Interesse war entsprechend hoch, da sich kaum eine solche Möglichkeit bietet, mit Muttersprachlern im gleichen Alter in Kontakt zu treten und sich über die Interessen auszutauschen. Das Leben an einer High School, Führerschein mit 16 oder auch die Freizeitgestaltung stand hier bei den Schülern der RSW ganz oben auf dem Zettel. Auch von amerikanischer Seite wurde viel vorbereitet. Jede Gruppe präsentierte verschiedene Themen, darunter die Voreingenommenheit und Objektivität amerikanischer Medien oder die territoriale Aufteilung der USA. Nach der Präsentation im Plenum teilten sich 1-2 Amerikaner einer Dreiergruppe zu und gingen in den Dialog. Die anfängliche Nervosität verflog schnell, sodass es zu keinem Zeitpunkt Schweigen innerhalb der Gruppe gab. Auch das Interesse und die Begeisterung der Amerikaner wurde im Laufe des Treffens immer größer, sodass am Ende Social-Media Kontakte und sogar private Treffen am Freitagnachmittag vereinbart wurden. Im Abschlussgespräch wurden die Schülerinnen und Schüler der RSW von der US-Kids für ihre Offenheit und die guten Englischkenntnisse gelobt. Auch die Realschüler waren begeistert von dem Treffen und gingen mit einem großartigen Gefühl ins anschließende Wochenende.
Dieses Treffen und vor allem deren Entwicklung hat, wie bereits in den vergangenen Jahren, mal wieder gezeigt, wie wichtig der interkulturelle Austausch ist und welche hohe Priorität er an Schulen haben sollte. Interkulturelle Kompetenzen werden selten durch Schulbücher und Videos vermittelt, sondern vielmehr durch solche Momente außerhalb des Klassenraums. Die Schüler der RSW haben festgestellt, dass es im Dialog mit Muttersprachlern nicht um die perfekte Grammatik geht, sondern vielmehr darum an sich und seine Fähigkeiten zu glauben, denn in den meisten steckt deutlich mehr, als sie selbst ahnen. Ein wichtiger Erfahrungswert auch für die Zeit nach der Schule. Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen im kommenden Schuljahr.